Pastor Johannes Bolte (1900–1991)
Johannes Bolte wurde 1900 in Briesen (Niederlausitz) geboren und 1926 zum Pastor ordiniert. Von 1947 bis 1959 wirkte er in Hemleben, wo er seine längste Amtszeit verbrachte.
Neben seiner seelsorgerlichen Arbeit beschäftigte er sich intensiv mit der Heilkunde. Mit Methoden wie Pendeln, Heilmagnetismus und Handauflegen suchten ihn viele Menschen auf – oft weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus. Für zahlreiche Ratsuchende war er ein Hoffnungsträger, der Zuwendung und alternative Wege zur Heilung bot.
Seine Tätigkeit war zugleich umstritten: Da er keine staatliche Heilpraktiker-Erlaubnis besaß, kam es zu Konflikten mit Behörden und Ärzten. Während seine Patienten ihm Dankbarkeit entgegenbrachten, wurde seine Arbeit von offizieller Seite als unwissenschaftlich eingestuft.
Nach seiner Zeit in Hemleben widmete sich Bolte dem Schreiben und Vortragen. In seinen „95 Thesen zur Heilkunde“ betonte er den Zusammenhang von Glaube, Geist und Heilung. Er verstarb 1991 in Heidelsheim bei Bruchsal.